Aus Freude am Betrieb eines historischen, aber formschönen Protokolls.
Gopherspace.de ist unser Beitrag zum Erhalt dieser digitalen Kulturtechnik.
Gopher ist ein dokumentenorientiertes Client-Server-Protokoll zum Abruf von Informationen in verteilten Netzwerken. Es wurde im Jahr 1991 an der University of Minnesota von einem Team um Mark P. McCahill entwickelt. Der Name referenziert das Maskottchen der Universität (Golden Gopher), beschreibt aber auch die Kernfunktion: das gezielte „Holen“ (go-fer) von Dokumenten.
Ursprünglich für die Organisation Campus-weiter Informationen konzipiert, basiert Gopher auf einer strengen hierarchischen Menüstruktur. Im Gegensatz zum assoziativen Hypertext des World Wide Webs (HTTP) navigiert der Nutzer durch Verzeichnisse, die ähnlich wie lokale Ordnerstrukturen organisiert sind. Dies ermöglicht eine hocheffiziente und ablenkungsfreie Informationsbereitstellung.
Gopher operiert standardmäßig auf Port 70 (spezifiziert im RFC 1436).
Es ist für minimale Bandbreiten optimiert, da es auf komplexe Formatierungssprachen verzichtet und stattdessen auf Klartext setzt.
Die Protokollerweiterung Gopher+ (gemäß dem Gopher+ Upgrading Memo von 1993), wie sie auf gopherspace.de zum Einsatz kommt,
ergänzt das System um Metadaten. Zusätzlich ermöglichen wir die zeitgemäße Absicherung mittels
TLS-Verschlüsselung auf dem Port 7070.
Nachdem das World Wide Web Mitte der 1990er Jahre die technologische Vorherrschaft übernahm, entwickelte sich Gopher zu einem komplementären Nischennetzwerk. Heute wird es von einer globalen Gemeinschaft als Hobby-Netz gepflegt, das den Fokus auf Protokoll-Effizienz und den Erhalt digitaler Kulturtechniken legt.
Um gopherspace.de und andere TLS-gesicherte Gopher-Infrastrukturen zu besuchen, wird ein dedizierter Client benötigt. Wir empfehlen folgende Implementierungen:
Der vermutlich derzeit weltweit einzige grafische Windows-Client, der nativ Gopher+ Metadaten und TLS-Verschlüsselung (gophers://) vereint. Entwickelt, um die volle Kapazität moderner Gopher-Infrastrukturen auszuschöpfen.
enhanced.experience (JSON)
Um die visuelle Hierarchie im Gopherspace zu verbessern, führt Phoenix die Unterstützung für enhanced.experience Dateien ein.
Serverbetreiber können eine JSON-basierte Style-Datei hinterlegen, die farbige Akzente definiert.
Der Vorteil: Volle Abwärtskompatibilität. Standard-Clients sehen nur reines Gopher, während Phoenix-Nutzer eine moderne, strukturierte UI erleben.
enhanced.experience Datei in Ihrem Gopher-Verzeichnis: Weitere Informationen im Downloadpaket.
{
"9": "header"
}Phoenix erkennt diese Anweisungen und wandelt statische Textzeilen in dynamische UI-Elemente um.
Ein gopher+ Client für Windows. "an easy way to experience the world of Gopher on any Windows machine"
Projektseite besuchenEin schlanker, plattformübergreifender Konsolen-Client für das klassische Terminal-Erlebnis ohne grafischen Overhead.
Download SourceForgeErmöglicht den mobilen Zugriff auf den Gopherspace direkt vom Smartphone aus. Optimiert für moderne Android-Systeme.
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